112: Projekttage mit dem Gymnasium Bruckmühl
Von klein auf kennen wir diese Nummer, die nur aus drei Zahlen besteht, die auch auf Mobilfunkgeräten sogar dann noch wählbar ist, wenn der Vertrag oder die Prepaid-Karte ihr Limit erreicht haben. Die 112. Und gelernt haben wir von klein auf auch, dass über diese Nummer, die 112, 365 Tage im Jahr, 24/7 zuverlässig wie ein Uhrwerk bei kleinen und großen, bei kuriosen und dramatischen Notfällen in minutenschnelle Hilfe zur Stelle eilt: Im Schnitt 85.000 Mal ist dies pro Jahr für den Rettungsdienst und die Freiwilligen Feuerwehren des Landkreises Miesbach, der Stadt und den Landkreis Rosenheim der Fall.
Grund genug, dachten sich unsere Jugendfeuerwehrlerinnen Julia, unterstützt von Vanessa und Setareh, im Rahmen der Projekttage ihres Gymnasiums Bruckmühl einen dreitägigen Workshop in der Freiwilligen Feuerwehr Heufeld zu organisieren. Gesagt, getan. Mit großem persönlichen Einsatz und Unterstützung der drei Jugendbetreuer sowie der aktiven Mannschaft konnten von 24. bis 26. Juli 13 Schülerinnen und Schüler der 7. und 8. Jahrgangsstufe des Gymnasiums Bruckmühl die Arbeit der Feuerwehr hautnah selbst erleben.
Tag 1 stand ganz im Zeichen der Brandbekämpfung: Was sind Brandklassen, wie entsteht und sieht eine Fettexplosion ein Druckgefäßzerknall aus, wie bekämpft man Entstehungsbrände mit dem Feuerlöscher oder bedient die Holstrahlrohre. Mit der zweiten Pflichtaufgabe einer Feuerwehr, der Technischen Hilfeleistung, setzten sich die Schülerinnen und Schüler nach einem intensiven Erste Hilfe-Block am zweiten Projekttag auseinander: Im Zentrum standen Geräte zur technischen Hilfeleistung und deren praktische Erprobung bei Geschicklichkeitsübungen. Unter anderem war mit dem Spreizer ein rohes Ei aufzunehmen und auf einer Pylone ohne Beschädigung abzulegen oder eine Bierbank, ohne sie zu berühren, mit luftbetriebenen Hebekissen und Rüstholz vollständig aufzustellen. Was die hydraulischen Rettungsgeräte in der Realität zu leisten vermögen, erfuhren die Schülerinnen und Schüler an einem Unfallfahrzeug unter Anleitung erfahrener Einsatzkräfte. Höhepunkt und Finale zugleich war die Einsatzübung am Abschlusstag. Es galt mit Kopf, Herz und Hand das Gelernte mit Hilfe der Ausbilder bei einem Abbiegeunfall mit PKW und einer verletzten Person in die Waagschale zu werfen. Abschließende Lagemeldung: Feuertaufe mit Bravour bestanden!
Was bleibt nach diesen drei Tagen? Dass Feuerwehr vielmehr ist, als nur rote Autos, Martinshorn und Blaulicht, Dauer-Action und vor allem Heldentum. Wir, ob Jugendfeuerwehr oder aktive Mannschaft, sind alle einfach nur Menschen mit ganz unterschiedlichen Stärken, aber auch Schwächen, die sich nicht als Helden begreifen und das Ziel eint ehrenamtlich gemeinsam zu helfen, wenn einmal mehr die 112 gerufen wird. Denn Helfen ist Trumpf: Für dich. Für uns. Für alle.
Herzlichen Dank für drei tolle und erlebnisreiche Tage mit euch in unserer Feuerwehr!