Die lange Chronik
der Freiwilligen Feuerwehr Heufeld

Es würde Bände füllen und den Rahmen sprengen, sollte jede Übung, jeder Einsatz oder jede Beteiligung an einer gesellschaftlichen Veranstaltung in dieser verkürzten Chronik ihren Platz finden. Deshalb ist es nicht möglich die  überwiegende Anzahl der Einsätze, meist weniger spektakulär, aber trotzdem notwendig und hilfreich, hier zu würdigen. Sie sind aber nicht vergessen und können in den handgeschriebenen Chroniken unserer Wehr nachgelesen werden. Am 1. Juni 1860, also bereits 3 Jahre nach Gründung der Chemischen Fabrik Heufeld, wurde die Freiwillige Feuerwehr Fabrik Heufeld gegründet. Da ihr nach und nach auch Landwirte und Hausbesitzer beitraten, die nicht zur Fabrikbelegschaft gehörten, wurde sie später in Freiwillige Feuerwehr Heufeld umbenannt. Blättert man in dem handgeschriebenen Buch der Feuerwehr, das alle Übungen, Einsätze und gesellschaftlichen Veranstaltungen enthält, so stößt man darin auf Namen von berühmten Männern, die sowohl mit der Gründung der Süd-Chemie als auch mit der Feuerwehr in Zusammenhang stehen. So etwa Otto Perutz, der später die weltberühmten Photowerke in München gründete, Reichsrat Julius von Niethammer, der Chemiker Justus von Liebig, Dr. Wilhelm Mayer, die jeweiligen Direktoren der Chemischen Fabrik, die auch der Vorstandschaft der Feuerwehr angehörten und diese förderten. Der allererste Kommandant der Heufelder Wehr, Josef Hörmann, war  bei der Feuerwehr sehr engagiert, sodass er es sich am 1. März 1869 zur Aufgabe gemacht hat, die Feuerwehr Heufeld, die bislang schwach besetzt war, zu reorganisieren. So waren dann am ersten Brand im Lagerhaus des Torfwerks am 24. März 1869, zu welchem die neu organisierte Feuerwehr ausrückte, 30  Mann mit einer Saug- und Druckspritze an den Löscharbeiten beteiligt. Die Anzahl der aktiven Feuerwehrmänner stieg, sodass am 25. September 1871 beim Brand in der Malzanlage der Schlossbrauerei zu Maxlrain bereits 40 Mann zum Löschen ausrückten und 1874 beim Brand der Aiblinger Sebastianskirche  sogar 48 Mann der Heufelder Wehr erschienen, wobei einige von ihnen auch den Kirchturm bestiegen und ihn löschten.

Noch im selben Jahr, 1874, wurde die 1. Vereinsfahne gekauft und in der Wallfahrtskirche Weihenlinden  feierlich geweiht. Sie löste die alte Standarte, die immer noch im Besitz der Wehr ist, ab und war über 100 Jahre im Einsatz. Patenverein bei der Weihung war die Feuerwehr Bad Aibling.  Am 17. Juli 1878 kam es zu einem weiteren Großbrand in der Chemischen Fabrik Heufeld, sodass am Brandplatz 20 Feuerwehren, benötigt wurden, darunter auch die Feuerwehr Rosenheim. Sieben Jahre später, am 6. September 1885 richtete die Heufelder Wehr ein Feuerwehrfest zum 25jährigen Bestehen aus  und schaffte in diesem Jahr  mit 167 Feuerwehrmännern  einen Mitgliederrekord. Mit großer Freude konnte am 10. Juli 1894 in Heufeld eine neue vierrädrige Saug- und Druckspritze in den Dienst gestellt werden, die das Löschen von nun an erleichterte. Zwei Jahre später löste  Ludwig Glock den damaligen Kommandanten Ferdinand Ofner ab und wurde später auch Nachfolger von Bezirksfeuerwehrvertreter Korbinian Wild.  Bei der Generalversammlung am 20. Januar 1897 wurde einstimmig beschlossen, dass jedes Mitglied einen Jahresbeitrag von einer Mark zu leisten hat. Dies war zu jener Zeit eine beachtliche Summe, da der Stundenlohn eines Arbeiters seinerzeit 25-30 Pfennig betrug. Zu den Feierlichkeiten am 2. September 1900 anlässlich des 40jährigen Jubiläums der Freiwilligen Feuerwehr Heufeld beteiligten sich insgesamt 12 benachbarte Wehren. Da auch Umstrukturierungen vor unserer Gemeinde nicht Halt machten, wurde Bad Aibling am 1. Oktober 1900 zu einem neuen Bezirksamt erhoben. Somit schieden die Freiwilligen Feuerwehren aus dem Bezirk, 33 an der Zahl,  aus dem Bezirksverband Rosenheim aus und bildeten am 14. Oktober 1900 einen eigenen Bezirksverband.
 
Erwähnenswert erscheint ein Eintrag in der Chronik vom 6. Juli 1907, wonach auf Anregung von Herrn Vorstand Grassl eine Radfahrerabteilung gegründet wurde, die die Aufgabe hatte, bei Feuer vorauszufahren, um die Brandstätte sowie die Wasserverhältnisse zu untersuchen. Da sich unsere Wehr sehr engagierte und den Zusammenhalt zwischen den Wehren stärkte, fungierte unsere Feuerwehr am 13. August 1911 als Patenverein für die Fahnenweihe der Nachbarsfeuerwehr aus Mietraching und war mit Musik, Fahnenabordnung, Fahnenjungfrauen und 45 Mann vertreten.  
 
In der Chronik ist zu lesen, dass sämtliche anfallenden Kosten von der Fabrikdirektion übernommen wurden.  Ein Eintrag des Chronisten im Jahre 1919 belegt, dass der 1. Weltkrieg auch an der Heufelder Feuerwehr nicht spurlos vorübergegangen ist, so beträgt die Mitgliederzahl am 1. Mai 1919  nur 51 Mann! Im Weltkrieg fielen 6 Mann, 1 Mann wurde vermisst und in Gefangenschaft befanden sich 2 Feuerwehrmänner.  
 
Am 8. Juli 1920 abends 11 Uhr entstand in dem entlegenen Heustadl des Bäckermeister Josef Steinsailer durch einen Blitzschlag ein Feuer. Der schnell ausgelöste Alarm wurde durch eine Dampfpfeife gegeben und obwohl die Heufelder Wehr sofort ausrückte, musste sie am Brandplatz feststellen, dass der Stadl bereits lichterloh brannte.
Zehn Jahre später, am 19. und 20. Juli 1930, hat die Freiwillige Feuerwehr Heufeld Ihr 70jähriges Bestehen mit einem großen Fest gefeiert. Bis zu Beginn des  Zweiten Weltkriegs wurde die Heufelder Wehr des Öfteren zu diversen Kleinbränden in die örtliche Chemische Fabrik gerufen. Als Dank kaufte diese unserer Wehr am 28. Juli 1935 eine motorbetriebene Spritze, die danach bei einer Übung gleich eingeweiht wurde und bis heute noch in unserem Besitz ist. Am 4. September 1937 suchte ein größeres Unwetter unser Gebiet heim. Besonders Bad Aibling hatte unter den Wassermassen sehr zu leiden, sodass unzählige Keller ausgepumpt werden mussten. In der Nacht zum 24. September 1937 kamen dann die Heufelder zum Einsatz und stellten eine Wasserwehr an der Mangfall, da bei weiterem anhaltendem Regen mit einer Überschwemmungskatastrophe zu rechnen war. Um das Zusammengehörigkeitsgefühl weiter zu stärken, wurde im Jahre 1939 ein Leistungskampf der umliegenden  Feuerwehren ausgetragen. Zu weiteren Übungen kam es in diesem Jahr leider nicht, da zum einen der Krieg viele Umwälzungen und Veränderungen mit sich brachte, zum anderen sämtliche Übungstätigkeiten aufgrund einer im Herbst beginnenden Diphterie-Epidemie untersagt wurden. Erst ab dem 16. Mai 1940 konnten wieder Übungen durchgeführt werden. Da auch der Zweite Weltkrieg vor unserem Ort nicht Halt machte, wurde in dessen Verlauf die Heufelder Feuerwehr  zwangsweise wieder zu einer Werksfeuerwehr umorganisiert und durfte somit nur noch im Werk zum Einsatz kommen. Es ist allein dem Verantwortungsgefühl des Werkleiters Dr. Eckart, der damals auch örtlicher Luftschutzleiter war, zu verdanken, dass die Feuerwehr Heufeld bei Bränden im Ort Heufeld, insbesondere nach Fliegerangriffen, trotzdem eingesetzt wurde und der Bevölkerung helfen konnte. Die letzte Eintragung in der Chronik aus dieser Zeit stammt vom Februar 1941. Die Feuerwehr Heufeld bestand danach zwar weiterhin, jedoch wurden durch das Kriegsgeschehen keine Aufzeichnungen mehr durchgeführt. Nach Kriegsende schlossen sich mehrere Einwohner mit Löschgerät und sonstiger Ausrüstung aus Wehrmachtsbeständen, zu einem Feuerwehr-Selbstschutz zusammen, bis dann am 15 Januar 1950 die Freiwillige Feuerwehr Heufeld sich neu formiert hat. Mit finanzieller Unterstützung der Gemeinde Bruckmühl konnte ein Einsatzfahrzeug mit Motorspritze beschafft werden. Desweiteren überließ das Werk Heufeld der  Feuerwehr die Fahne der ehemaligen Freiwilligen Feuerwehr, eine Fahne, die ihre eigene Geschichte hat.  Im April 1956 wurde das große Chronik-Buch der FFW Heufeld angelegt. Der erste Eintrag beschreibt  eine erfolgreiche Frühjahrsübung der FFW Heufeld in Waldheim. In den Folgejahren  tat sich einiges, so erwies es sich als vorteilhafte organisatorische Maßnahme die Waldheimer Wehr als Zug 2 in die Heufelder Wehr einzugliedern. Dank Ludwig Ritzer, der damals im Gemeinderat war, kaufte die Gemeinde Bruckmühl 1956 der Feuerwehr Heufeld ihre ersten blauen Uniformen, die man aus alten Beständen der Polizei in Nordrhein-Westfalen, die von blau auf grün umstellten, erwarb. Am 6. April 1957 wurde, um das Gerätefahrzeug zu entlasten bzw. mehr Ladefläche zu erhalten, die Anschaffung eines Anhängers beschlossen. Alle anfallenden Arbeiten wurden von einigen Wehrmännern kostenlos und in der Freizeit durchgeführt. Ein besonderes Jahr für die FFW Heufeld war 1960, denn man blickte stolz auf das 100jährige Bestehen der Wehr zurück. In einer Aussprache am 5. Februar 1960 beschloss man, dieses außergewöhnliche Jubiläum in einem kleineren Rahmen zu feiern. So sind die abgehaltenen Feierlichkeiten laut Angaben des Chronisten  am 8. und 9. Oktober 1960 zur Zufriedenheit der Verantwortlichen verlaufen. Noch vor diesem Fest gab es ein erfreuliches Ereignis für die Heufelder Wehr, denn sie konnte im Rahmen einer Übung, am 28. September 1960,  zum ersten Mal das erst kurz vorher erhaltene Einsatzfahrzeug mit samt einer neuen Motorspritze im Einsatz auf seine Zuverlässigkeit getestet werden. In den Jahren nach dem Krieg rückte unsere Feuerwehr zu vielen Großbränden aus. Die Hauptaufgabe bestand dann meist darin, die Wasserversorgung herzustellen. Bis zu 400 m B-Schläuche wurden dabei ausgelegt.  So wichtig es der Feuerwehr Heufeld war, ihre Arbeit gewissenhaft und gut zu erledigen, so wichtig war ihnen auch das gesellschaftliche Miteinander. So fand am 9. November 1963 ein bunter Unterhaltungsabend in der Bahnhofsgaststätte zu Heufeld statt. Der Andrang war so groß, dass leider nicht alle Besucher Platz fanden. Der Höhepunkt der Veranstaltung war der Roider-Jackl, er gab hierbei 49 Gstanz`l hintereinander zum Besten.  

Vier Jahre später bekam Heufeld einen 12 Meter hohen Schlauchturm, der in über 800 freiwilligen Arbeitsstunden unserer Wehrmänner sowie freiwilligen Helfern des Ortes am Feuerwehrhaus auf dem Gelände der Süd-Chemie errichtet wurde.  In einer Jubiläumsversammlung wurde am 1. Juni 1970 das 110-jährige Bestehen der Freiwilligen Feuerwehr Heufeld gefeiert. Bei diesem Fest kam auch das sich im Besitz der Heufelder Wehr befindliche Büffelhorn, das schon manchenTrinker, ob Feuerwehrmann oder Gast der Feuerwehr, zur Verzweiflung brachte,  des Öfteren zum Einsatz. Leider berichtet die Chronik über das Jahr aber nicht nur Erfreuliches, so verstarb am 3. August völlig unerwartet der  langjährige Kommandant Rupert Weichselsdorfer im 49. Lebensjahr. Es war eine Selbstverständlichkeit für unsere Männer dass die Heufelder Feuerwehr die Ehrenwache am Grab ihres langjährigen Kommandanten und Kameraden hielt. Nachfolger Weichselsdorfers wurde Erich Abromeit. Das Jahr endete aber dann noch mit einem sehr erfreulichen Ereignis. Am Kirchweihsonntag, dem 25. Oktober 1970, konnte unser H.H. Pfarrer Sebastian Loidl das neue Metz-Löschgruppenfahrzeug 8 einweihen.

Hier zeigte sich auch deutlich die Verbundenheit der umliegenden Bevölkerung zu ihrer Feuerwehr, denn ein erheblicher Geldbetrag zur Beschaffung des Autos kam bei der für diesen Zweck durchgeführten freiwilligen Sammlung zusammen. Die offizielle Übergabe durch den damaligen Bürgermeister Huber wurde im Rahmen eines Festabends am 4. Dezember 1970 vorgenommen. 

Bei der 115-Jahr Feier erfüllte sich ein lang ersehnter Wunsch der Feuerwehr Heufeld. Am 10. August 1975 konnte H.H. Pfarrer Loidl die neue Vereinsfahne feierlich weihen.

Zuvor bat jedoch am 19.4.1975 die Heufelder Wehr die Freiwillige Feuerwehr Mietraching um ihre Patenschaft. Nach dem Einnehmen eines 5 Gänge Menüs unterm Scheidlknien im Gasthaus Kriechbaumer, nahm die Feuerwehr Mietraching die Patenschaft gerne an.

Wieder zeigte sich, dass die Bevölkerung hinter ihrer Feuerwehr stand. Die erforderliche Summe zum Kauf der neuen Fahne konnte durch eine Spendenaktion aufgebracht werden. Zu diesem Fest erschienen unzählige Persönlichkeiten, die in ihren Festansprachen der Heufelder Wehr weiterhin alles Gute und wenig Brandeinsätze wünschten. Im Mai 1975 war dann das Patenbitten der Freiwilligen Feuerwehr Holzham in Heufeld. Die Feuerwehr Heufeld übernahm die Patenschaft der neuen Holzhamer Vereinsfahne.  

Am 7. September 1977 konnte wieder ein wichtiger Schritt in Richtung „moderne Feuerwehr“ getan werden: Die Firma Fritzmeier aus Großhelfendorf  überreichte unserer Wehr vier Atemschutzgeräte.

Zwei Jahre später, am 1. Juli 1979 marschierte die Feuerwehr Heufeld zusammen mit der Aiblinger Stadtkapelle beim Fest des 105jährigen Bestehens der Feuerwehr Högling mit anschließender Fahnenweihe. Als Patenverein der neu geweihten Fahne überreichte man der benachbarten Wehr ein Fahnenband.  Im Rahmen des Heufelder Volksfestes wurde am Sonntag, den 22. Juni 1980, unter der Schirmherrschaft von Bürgermeister Karl Puff das 120jährige Bestehen der Freiwilligen Feuerwehr Heufeld gefeiert.

Am 3. Mai des folgenden Jahres, beim Jahrtag der Freiwilligen Feuerwehr Högling, hielt unsere Wehr eine Premiere für die Öffentlichkeit bereit. Zum ersten Mal trat der neu gegründete Trommlerzug der Freiwilligen Feuerwehr Heufeld bei einer Veranstaltung auf. Es war damals der einzige Musikzug einer Feuerwehr im Landkreis Rosenheim.

Im selben Jahr konnte die Feuerwehr im Keller der hiesigen Schule in zwei Räume einziehen. Die Gemeinde gewährte eine finanzielle Unterstützung und stellte den Aufenthalts- und Unterrichtsraum zur Verfügung. Am 5. April 1984 konnte eine weitere Errungenschaft hinsichtlich des Fuhrparks verzeichnet werden. Aus den Beständen der aufgelösten Werksfeuerwehr Textil AG Bruckmühl, die vom Markt Bruckmühl übernommen wurde, beschloss der Gemeinderat, den noch gut erhaltenen VW-Bus mit entsprechender Einrichtung der Heufelder Wehr zu überlassen. Ein Jahr später gab es dann wieder einen Grund zum Feiern, am 1. und 2. Juni 1985 konnte das 125jährige Gründungsfest der Feuerwehr Heufeld groß gefeiert werden. Am Festabend gaben einige Musikkapellen, den zahlreichen Gästen ihr Können zum Besten. Am Festsonntag marschierten beim Kirchenzug die Ortsvereine und Musikkapellen sowie über 70 Feuerwehrvereine durch die Straßen Heufelds.

Beim Großbrand der Firma Salus in Bruckmühl war die Heufelder Wehr ein Jahr später beim Löschen sowie bei der dreitägigen Brandwache beteiligt. In den folgenden Jahren wuchs auch die Beteiligung bei Festen. So nahmen  beim  Vereinsausflug nach Oberstaufen am Festzug der hiesigen Ortsvereine 43 Heufelder Feuerwehrler teil. Am 3. Juli 1988 fuhr bei der 70- Jahr- Feier der Feuerwehr Bruckmühl zum ersten Mal die alte Heufelder „1935er Spritze“ mittels eines Traktors von Franz Groll mit.

Durch das große Engagement unserer Feuerwehrmänner konnte dann am 24. November desselben Jahres zudem die Heb-Feier des neuen Feuerwehrhauses in Heufeld stattfinden.

Am 28. Juli 1989 war die neue Heimat der Feuerwehr Heufeld nach vielen Arbeitsstunden komplett fertig und mit dreitoriger Fahrzeughalle, einer Werkstatt, einem Raum für Atemschutz, Küche, Büro und Florianstüberl ausgestattet. Im ersten Stock des Hauses befindet sich ein Mehrzweckraum, der dem Trachtenverein Heufeld sowie der FFW Heufeld zu Ausbildungszwecken zur Verfügung steht. Nach den vielen Gratulanten aus der Kommunalpolitik, Feuerwehren der umliegenden Gemeinden und dem Heufelder Ortskartell weihten die beiden Pfarrer Wenninger und Höschler das neue Haus mit dem kirchlichen Segen ein.

Da der geschenkte VW-Bus von 1984 nicht mehr TÜVtauglich war, bekam die Feuerwehr Heufeld am 20. Juni 1990 ein neues Mehrzweckfahrzeug, das  als Geschenk seitens der Marktgemeinde zum 130jährigen Bestehen angesehen wurde.
Der „VW T1“ Bus war mit den neuesten Geräten für schnellen Einsatz bei Öl- und Verkehrsunfällen ausgestattet und hatte neben vier Atemschutzgeräten mit Ersatzflaschen vier Feuerlöscher, zwei Handfunkgeräte sowie ein stationären Funk an Bord.

In den folgenden Jahren wurde des Öfteren nach Bruck an der Leitha/Niederösterreich (Partnerstadt von Bruckmühl) gefahren.   
 
Fort- und Weiterbildungen, insbesondere die des Atemschutzes konnten vermehrt besucht werden und Jahr für Jahr kamen Prüfer der Landkreisinspektion nach Heufeld, um das Leistungsabzeichen „Wasser“ abzunehmen.  
 
Am 28. Mai 1995 bekam Heufeld dann das dritte Fahrzeug, ein Löschfahrzeug 8/6 von  MAN mit Metz Aufbau.

Die Wehr bemühte sich stets junge Mitglieder anzuwerben und diese für die Arbeit der Feuerwehr zu begeistern.  
 
Da diese Arbeit großen Zuspruch bei den Heufeldern fand, konnte 1999 eine eigene Jugendfeuerwehr gegründet werden.

Parallel zu den Übungen der Aktiven lernen die Floriansjünger hier die Grundbasis der Feuerwehrtechnik. Seit 2002 hat die Jugendfeuerwehr eine eigene Satzung und eine eigene Jugendkasse. Als erstes Projekt der Jugendfeuerwehr zählte die Erstellung eines Planspiels, mittels Sand und Modellbauten, das das Heufelder Einsatzgebiet in Miniatur darstellt.  Da die Arbeit im Jugendbereich immer weiter ausgebaut wurde, konnte im folgenden Jahr erstmals ein gemeinschaftliches Jugendzeltlager mit den Jugendfeuerwehren aus Heufeld, Bruckmühl und Westerham beim Ebersberger stattfinden. Mittlerweile ist dieses Zeltlager ein fester Bestandteil des Jugendkalenders geworden und hat sich auf alle Jugendfeuerwehren der Marktgemeinde Bruckmühl ausgeweitet.

Beim „Pfingsthochwasser“ 1999 hat es das Gebiet der Mangfall besonders schwer getroffen. Die Heufelder Wehr war 2 Tage in den Ortsteilen Waldheim und Hinrichssegen beschäftigt und pumpte Keller aus. Um die Optimierung und Modernität der Feuerwehr Heufeld noch zu steigern, bekam sie im Jahr 2000 einen wasserangetriebenen Drucklüfter, mit dem es möglich ist, Räume nach einem Brand schneller zu entlüften, um dadurch bessere Sicht, niedrigere Temperaturen und eine verminderte Vergiftungs- und Explosionsgefahr zu erreichen sowie Brandfolgeschäden durch Rauchgase möglichst gering zu halten. Sponsor dieses großzügigen Geschenks war die Firma Fritzmeier Composite (Hinrichssegen).  Dass die Feuerwehr Heufeld viele der ihnen gestellten Aufgaben nicht nur in der fernen Vergangenheit, sondern auch im Hier und Jetzt mit viel Eigenleistung bewältigen kann, zeigte der Februar 2001, indem ein  Fahrzeug (vom LF 8 (43/1) zum Kleinalarmfahrzeug (65/1))  in Eigenleistung der beiden Gerätewarte Josef und Franz Dumberger innerhalb von drei Monaten umgebaut und in den Dienst gestellt wurde. Dieses Fahrzeug konnte sowohl für den Löschaufbau wie auch für die technische Hilfeleistung verwendet werden.  Ein historischer Tag war dann vier Monate später, der 10. Juli 2001. Bürgermeister Franz-Xaver Heinritzi lud zur Einweihung der Gemeindeatemschutzfüllstation alle Kommandanten und Atemschutzbeauftragten der  Gemeinde ins Heufelder Feuerwehrhaus ein. Diese Station hat sich bis heute für die Gemeinde und vor allem für die Feuerwehr Heufeld bewährt.

Am 3. August desselben Jahres suchte ein starker Sturm das Mangfalltal heim. Die Feuerwehr Heufeld wurde gleich alarmiert, als  ein Holzschuppen vor der Süd-Chemie, unter dem eine Frau Unterschlupf suchte, eingestürzt war. Die Verschüttete konnte durch den Einsatz von Hebekissen mit leichten Verletzungen gerettet werden.

Tagelang dauerten die Aufräumarbeiten von überschwemmten Straßen und Kellern sowie umgestürzten Bäumen, die sich hauptsächlich in den Orten Götting und Staudhausen befanden.

Doch nicht nur Unwetter hielten die Feuerwehr in Atem. Sie wurde auch zu Bränden gerufen, wie am 27. September 2001, als es zu einem Großbrand der Werkstatt der Raumausstattung Gartmeier kam, der sich schnell auf das Wohnhaus ausbreitete. Durch das verbrannte PVC-Material entstanden giftige Dämpfe. Bei diesem Brand waren die sieben Gemeindefeuerwehren, die Feuerwehr Willing, Mietraching, Bad Aibling, Kolbermoor, das THW Bad Aibling, Polizei, BRK und der Katastrophenschutz (UG-ÖEL) aus Rosenheim im Einsatz.
 
Am 26. Oktober, im Jahr 2002, konnte die Jugendfeuerwehr Heufeld als erste in der Gemeinde Bruckmühl überhaupt bei der Deutschen Jugendleistungsspange mit Erfolg teilnehmen. Am 17. Juli 2003 wurde der Fuhrpark der Feuerwehr modernisiert.  Das alte Feuerwehrfahrzeug 65/1 „Lieserl“,  das seit 1970 im Besitz der Feuerwehr Heufeld war, wurde in den Ruhestand geschickt. Dank der großzügigen Spende der Süd-Chemie konnte ein neues Löschfahrzeug 16/12 von Mercedes mit Rosenbauer Aufbau gekauft werden. Das neue Fahrzeug ist mit hydraulischen Rettungsgeräten (Schere, Spreizer und Rettungszylinder), Sprungretter, Hebekissen, 4 Atemschutzgeräte, Notstromaggregat, Lichtmasten zweimal tausend Watt, Schiebe- und Steckleiter, 2000 Liter Wassertank, 2 x 200 Liter Schaumtank, 4 Chemieschutzanzüge, Gasmessgerät, Rettungssäge und einem Trennschleifer ausgerüstet. Nachdem die Führungsgarde der Feuerwehr das Fahrzeug in Leonding/Österreich abholte, fuhren sie beim Nachhauseweg nach Högling und nahmen den ehemaligen Gemeinde-Feuerwehr-Referenten Martin Pritzl mit, der erheblichen Anteil bei der Anschaffung dieses Fahrzeuges hatte. In Heufeld wurde das Fahrzeug mit Insassen bereits erwartet und herzlichst empfangen.

Am 18. August 2003 traf dann die nächste Naturkatastrophe das Mangfalltal. Um 14:45 Uhr fegte ein Orkan mit faustdicken Hagelkörnern über Heufeld, erfasste einige Personen  und verletzte sie teilweise schwer. Sämtliche Hausfassaden, Dächer und Zäune waren beschädigt oder zerstört, Bäume und Äste lagen haufenweise auf fast jedem Grundstück und jeder Straße. Im Feuerwehrhaus Heufeld wurde die Einsatzleitung für sämtlich aus dem Landkreis angerückten Feuerwehren eingerichtet. An diesem Tag gingen mehr als 200 Alarmierungen für die Gemeinde Bruckmühl ein. Noch Tage später war unsere Wehr mit Aufräumarbeiten in Heufeld zu Gange. Dass die Heufelder aber nicht nur arbeiten können, sondern auch Spaß am gesellschaftlichen Engagement haben, stellten sie einmal mehr am 27. September unter Beweis und waren Gastgeber des alljährlichen Kreisjugendfeuerwehrtages. Bei schönem Wetter konnten auf dem Sportgelände der Justus-von-Liebig Schule insgesamt 57 Jugendgruppen ihr Können unter Beweis stellen. Die Mannschaft aus Heufeld erreichte dabei einen sehr guten 25. Platz. Unsere Wehr bewirtete das ganze Spektakel.   Natürlich wurde auch auf die Fort- und Weiterbildung der Männer großen Wert gelegt, so konnte am 29. September 2004  zum ersten Mal in der Geschichte der Feuerwehr Heufeld das Leistungsabzeichen der Techn. Hilfe-Leistung (THL) abgelegt werden. Kommandant Andreas Hildebrand meldete gleich zwei Gruppen zur Prüfung an, die auf Anhieb bestanden.  

Im Sommer 2005 kam es nach tagelangem Regen zu einem Hochwasser an  der Mangfall und am Kanal. Zwei Tage lang waren die Gemeindefeuerwehren damit beschäftigt voll gelaufene Keller auszupumpen und die Damm-Wehr zu stellen. Weitaus schlimmer als unseren Gemeindebereich traf das Hochwasser die Stadt Wasserburg am Inn. Eine Löschgruppe aus Heufeld fuhr zu Aufräumarbeiten und unterstützte die hiesige Feuerwehr. Als Dank für die schnelle Hilfe wurden wir von der Feuerwehr Wasserburg zu einem Helferessen eingeladen. Dieser Abend gründete eine besondere Freundschaft der beiden Wehren, die bis zum heutigen Tag anhält. Man besucht sich gegenseitig bei Festlichkeiten oder bestreitet im Fußball Freundschaftsspiele.

Auch aus sportlicher Sicht bestreitet die FFW Heufeld den einen oder anderen Einsatz. So gibt es seit 2004 eine Hobbykleinfeldmannschaft im Fußball. Sie nimmt jedes Jahr am Feuerwehrturnier des Altlandkreises teil. Im Jahr 2006 war dann zum ersten Mal die Heufelder Wehr als Ausrichter dran. Das gut organisierte Turnier verlief einwandfrei. Das Heufelder Team erreichte dabei einen guten 3. Platz.

Am 14. Dezember 2006 bekam die Feuerwehr Heufeld eine weitere „moderne“ Komponente für ihre Ausrüstung. Fünf Heufelder Sponsoren (Fritzmeier Composite, CPM Contract Pharma, Sparkasse Heufeld, Volks- und Raiffeisenbank Heufeld, hagebaumarkt Heufeld) spendeten der Heufelder Wehr eine Wärmebildkamera, wobei die Fa. Fritzmeier freundlicherweise den größten Anteil dabei leistete. Diese wird bei Einsätzen mit dichtem Rauch oder zur Personensuche eingesetzt. Zudem können Feuer- und Hitzequellen aufgespürt und  somit auch versteckte Schwelbrände besser bekämpft werden. Die Wärmebildkamera hat sich bis heute bei jedem Atemschutzgeräteträger im Einsatzfall bewährt.  Beim „Tag der offenen Tür“ der Süd-Chemie im Jahr 2006 war es für die Heufelder Wehr eine Ehre die Bewirtung des Festes zu übernehmen.

Im Jahr 2009 bekam die Feuerwehr Heufeld für den alten VW-Bus  einen neuen VW-Crafter der mit neuester Technik ausgestattet ist. Mit Computer, Internet, Drucker, Fax, Telefon und Funk ist er bestens ausgerüstet und kann als mobile Einsatzleitung eingesetzt werden.

Im selben Jahr bekam die Feuerwehr Heufeld eine großzügige Spende der Firma Element. Das Schnelleinsatzzelt kann mit Atemluftflaschen pneumatisch innerhalb von 3 Minuten aufgestellt werden.

In den letzten Jahren wurde das traditionelle Vatertagsfest stets gut besucht und hat sich zu einem wichtigen Bestandteil des Heufelder Dorflebens etabliert.  Ebenso wurde das Kirtakesselfleischessen von der Heufelder Bevölkerung gut angenommen.

Die Feuerwehr Heufeld im Wandel der Zeit von der kleinen Fabrikfeuerwehr zur wichtigen Ortsfeuerwehr mit Löschzug und einem immer größer werdenden Einsatzgebiet mit den verschiedensten Aufgaben.  Die Feuerwehr Heufeld ist gerüstet für die nächsten Jahrzehnte.

Viele Feuerwehrfrauen- und männer sind im Laufe unserer Vereinsgeschichte von uns geschieden. In Ehrfurcht und dankbarer Verbundenheit gedenken wir aller seit der Gründung verstorbenen, gefallenen und vermissten Kameraden, die einst unserer Wehr die Treue hielten: Ihr Andenken ist uns Verpflichtung und Mahnung zugleich.

„Gott zur Ehr´ dem nächsten zur Wehr.“